Viel Zeit habe ich die letzten Tage damit verbracht, mich mit Bekannten hier in Sokodé darüber zu unterhalten, was Migration für die Leute hier bedeutet. Wie letztens schon mal angedeutet, ist die Unterstützung durch Angehörige im Ausland für ganz viele hier eine wesentliche Ressource, um über die Runden zu kommen. Es ist selbstverständlich, dass Leute, die weggehen, ihren Familien regelmäßig Geld schicken; einige MigrantInnen bauen auch Häuser in Sokodé, die von Angehörigen mitgenutzt werden. Viele Möglichkeiten, hier vor Ort Geld zu verdienen, gibt’s offenbar nicht. Ganz viel von dem, was das Leben von Familien hier sichert, wird von den Frauen geleistet: Landwirtschaft für den Eigenbedarf – das machen viele hier, obwohl, wir in der Stadt sind -, Kleinhandel auf dem Markt oder an der Straße, Holz schneiden im Wald und so gut wie alle Arbeit im Haus. Bei vielen Sachen müssen auch die Kinder, vor allem Mädchen, ranklotzen. Von den jungen Männern in Sokodé machen viele in Motorradttaxi. Einige Leute haben auch kleine Geschaefte und Handwerksbetriebe (Friseurlaeden, Schneidereien, Schreinereien, Werkstaetten…). Reich wird mensch von den allerwenigsten Sachen hier. Ohne die Rueckueberweisungen durch die MigrantInnen würde es vielen hier und der Stadt insgesamt mit Sicherheit noch deutlich schlechter gehen.
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