Glossar

  • Ehre:

Auf diesen Begriff legen besonders türkisch stämmige Menschen sehr viel Wert. Deshalb haben sie auch einige Begriffe hierfür. Ehre auf türkisch übersetzt: onur, namus, seref, haysiyet, ahlak, irz, iffet, edep, sayginlik.

Menschen haben es sehr gerne bequem. Wenn es über ihnen schlecht gesprochen wird, ist es schon nicht mehr bequem. Um das schlecht gesprochene wieder gut zu drehen, braucht man viel Kraft und verbraucht Energie. Und diese ist schon sehr weit weg von Bequemlichkeit.

Das Ehrengesetz der türkisch stämmigen ist so ähnlich willkürlich wie das Einwanderungsgesetz in Deutschland. Die Gesetzte werden von den GesetzgeberInnen so gelegt, dass Sie fast immer im Recht sind. An den folgen der Willkür im Ehrengesetz leiden meistens die weiblich geschlechtlichen und an den Folgen der Willkür in Einwanderungsgesetz leiden Flüchtlinge und Migranten.

Um den Ehrengesetz und Einwanderungsgesetz genauer zu beschreiben:

zum Ehrengesetz:

Nach dem Gesetz der Ehre, darf die Name der Familie nicht beschmutzt werden. Frauen haben sich anständig zu benehmen. Man hat die Sitten, Gebräuche und Traditionen an denen man sich halten muss. Um konkreter zu werden, wann man so diese „sauberste Ding“ (die Ehre) beschmutzen kann:

Wenn man

  • nicht gehorsam ist
  • nicht fleißig ist

  • nicht vorbildlich ist

  • nicht intelligent ist

  • Kontakt zu dem Gegengeschlecht hat

  • Sex vor der Ehe hat

  • usw, denn die Forderungen hören nicht auf

Gehorsamkeit, Fleiß, Vorbildlichkeit, Intelligenz:

diese vier Punkte haben vielmehr mit der Chance der Mädchen auf der Heiratsmarkt zu tun. Denn es spricht sich so einiges in einer Gesellschaft herum, wie die Tochter der so und so sich verhält, benimmt und ist. Deshalb versuchen viele Frauen so viel wie möglich alles zu erfüllen, was von ihnen verlangt wird, um die Chance auf der Heiratsmarkt zu steigern.

Auch wenn viele Frauen gar nicht heiraten wollen, müssen sie spätestens dann heiraten, wenn sie älter sind als 14 15 Jahre. Die Gesellschaft wirft ihnen nämlich vor, dass sie zu nichts taugen, weil sie nicht einmal in der Lage sind, einen Mann ab zu bekommen. Daraufhin wird auch die Familie auf das Mädchen Druck ausüben, um sie zu überreden zu verheiraten. Sie finden in der Abwesenheit des Mädchen einen Ehemann, der schon lange einen Auge auf sie geworfen hat und lassen die beiden heiraten.

kein Kontakt zu dem Gegengeschlecht:

Diese gilt nur für Mädchen. Und man auch von „Verbot der Liebe“ sprechen.

ca. 6 Jährige Mädchen bekommen es schon erzählt, dass ihre Gegengeschlecht so Böse sind und böse Dinge mit Ihnen anstellen würden. Ihnen wird erzählt, dass auf ihre Ehre zu achten, einzig und allein ihre Aufgabe sei. Plötzlich ist das kleine Ding überfordert. Sie bekommt Angst, weil sie nicht genau weiß, wann sie die Ehre der Familie beschmutzen kann und bekommt von ihre bisher immer mit ihnen gespielte Junge Freunde, Brüder und teilweise sogar den Vater (der ja eigentlich für ihr Schutz da sein sollte) Angst.

kein Sex vor der Ehe:

diese gilt übrigens auch für Männer. Nur bei den Männern kann man halt nicht wirklich überprüfen, ob er schon Sex vor der Ehe hatte. Eine Frau hingegen besitzt von der Geburt an einen Schutzhaut in der Vagina (Symbol der Jungfräulichkeit). Die wird sich sehr leicht verraten, ob sie Sex vor der Ehe hatte.

Das jungfräulichkeitshaut ist hauch dünn und kann bei einer beispielsweise Fahrradunfall, Reitunfall oder sonstige Unfälle auch verletzt bzw. kaputt gehen. Wie aber schon oben genannt, ist einzig und allein das Mädchen von ihrer Jungfräulichkeit verantwortlich.

Und um nicht nur solche Unfälle, verheiratet man die Mädchen so früh wie möglich. Am besten wenn sie ihre erste Periode bekommen (mit ca. 13 Jahre alt), denn da sind sie auch schon Geburt fähig.

zum Einwanderungsgesetz:

In Deutschland herrscht eine restriktive Asylpolitik.

Meistens sind es Menschen, die ihr Land, Familie, Freunde,… aus einem Notwehr verlassen müssen und mit ach und krach versuchen Sie einen sicheren Land zu erreichen, um dort in Frieden zu leben. Wenn diese Menschen allerdings das Land Deutschland erreicht haben, gibt es für sie Konsequenzen. Sie dürfen nicht so einfach dort leben. Erst müssen sie nachweisen, dass sie aus bestimmte Gründen verfolgt werden. Da muss ich ja doch sagen: Wie soll ein Mensch, der mit ach und krach versucht hat zu fliehen, sich darum bemühen, Dokumente zu bekommen, in dem steht, das der Mensch verfolgt wird ???

Außerdem wird von Flüchtlingen verlangt, dass sie sich in Deutschland anpassen, also integrieren sollen. Aber es gibt kein richtiger Maß dafür, wann sie in Wirklichkeit integriert sind. Dadurch

bekommen Flüchtlinge immer von den in Deutschland lebende Fremd feindlichen zu hören, dass sie sich zu integrieren haben.

Und die Ausländerbehörden haben die Macht über die Entscheidung, ob die Asylsuchende in Deutschland sich aufhalten dürfen oder nicht.

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  • FREIHEIT:

Oft sind die Familien das Kontrolleffekt und beschränken ihre Kinder, weil Sie behaupten, „mein Kind weiß nicht, was es gerne hätte. Ich kenne es schon seit Ihrer/seiner Geburt und sie/er liebt dies und das“.

Wenn „Kinder“ alles genau so machen, wie die Eltern gerne hätten, dann haben die Eltern ihre Kinder sehr gut erzogen. Sie schenken sich gerne Schulter klopf für die tolle Erziehung.

Und aber umgekehrt wenn Kinder eben sich manchmal verändern und nicht mehr dies machen, was die Eltern gerne hätten, dann kommen die Eltern auf Ideen, wie z.B. dass die bösen Freunde/ Umfeld ihr Kind schlecht beeinflusst haben.

Oft wird der Begriff Freiheit von Menschen anders verstanden oder anders definiert.

Ich persönlich verstehe unter den Begriff: eine sowohl finanzielle als auch innerliche Unabhängigkeit. Entscheidungen fürs Leben Selbst zu bestimmen. Selbstbestimmen zu können, was man beispielsweise essen, anziehen, etc. machen möchte.

Es gibt aber in meiner Kulturkreis einige Betonköpfe, dass wenn besonders Frauen nach ihrer Freiheit streben, oft zu hören bekommen, dass sie schlechte Frauen sind. Meist denken die Männer aber auch nicht selten Frauen, dass diese Personen, die nach Freiheit streben, oft eine Freiheit in sexueller Art wollen und weil Sexualität ein Tabu Thema ist, werden diese Frauen eben schlecht angesehen.

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  • INTEGRATION:

Integration?

Ein sehr merkwürdiges Wort

Menschen sollen sich integrieren!

Wer? Wie? Wohin?

Was heißt denn Integration überhaupt?

Integration bedeutet, sich in eine Gruppe oder Gesellschaft eingliedern. Manche Menschen integrieren sich in einer Clique, d.h.: sie tun alles um der Clique zu gefallen und in die Gruppe aufgenommen zu werden. In Deutschland aber soll man sich in das deutsche System integrieren, wie z.B.

– die deutsche Sprache beherrschen und die eigene vernachlässigen

– die eigene Kultur abgeben und die herrschende deutsche Kultur annehmen

– einigen Kirchen wäre es sogar recht, wenn man die Religion wechseln würde

Das ist Integration. Die eigenen Werte und Normen aufgeben und die herrschenden Werte und Normen übernehmen. Ich frage mich, ob Integration wirklich gut ist für uns Menschen.

Man soll doch immer neue Ideen entwickeln. Wenn aber alles begrenzt wird, können nicht so leicht Neuigkeiten entdeckt werden.

Den Begriff Integration benutzen viele deutsche PolitikerInnen auf eine widersprüchliche Art und Weise. Weil niemand genau erklären kann, wann eine Migrantin oder ein Migrant integriert ist, haben die deutschen PolitikerInnen einen großen Spielraum, um immer neue Hindernisse aufzubauen, die Migranten nicht erfüllen können.

Vordergründig geht es um Eingliederung, in Wirklichkeit aber um Ausgrenzung.

Von den AusländerInnen verlangen viele Deutsche, dass sie sich integrieren. Wenn sie aber selber im Ausland sind, benehmen sie sich wie die Axt im Walde.

Nach dem geänderten Zuwanderungsgesetz werden Menschen gezwungen, deutsch zu lernen. z.B. ist der Ehegattennachzug nur möglich, wenn der Partner schon im Herkunftsland einige Kenntnisse der deutschen Sprache erworben hat. Für viele Menschen in ländlichen Gebieten ist dies aber aus finanziellen und/ oder aus organisatorischen Gründen so gut wie unmöglich. Die Begründung dafür ist, Zwangstheiraten zu verhindern.

Was hat das überhaupt miteinander zu tun?

Mit integrieren ist auch noch gemeint, dass die Kinder, die Schule besuchen.

Dann muss man sich aber die Frage stellen, wie es mit der Schulpflicht ist. Denn in Baden-Württemberg sind Kinder aus Flüchtlingsfamilien nicht schulpflichtig. Das bedeutet: wenn sie nicht in der Schule aufgenommen werden, haben sie keine Chance sich zu integrieren.

Noch einen weiteren Integrationsnachweis kann man zeigen, wenn man arbeitet. Aber in dem geänderten Zuwanderungsgesetz erhält man erst nach 4 Jahren einen gleichrangigen Zugang zum Arbeitsmarkt. Es kommt dann noch dazu, dass die Agentur für Arbeit den Arbeitsplatz erst den Biodeutschen, dann den Deutschgewordenen, dann den EU-Bürgern, dann den bevorrechtigten Drittstaatenangehörigen (z.B. Schweiz oder Kanada), dann den Spätaussiedlern, dann den anerkannten Flüchtlingen anbietet, und erst wenn all diese Menschenklassen mit diesem Arbeitsplatz nicht zufrieden sind, kann der Asylbewerberin oder dem Asylbewerber eine Arbeitserlaubnis erteilt werden. Hiermit sieht man auch sehr deutlich, dass dem deutschen Staat nicht recht ist, dass die AsylbewerberInnen sich in Deutschland integrieren, weil sie eben in Deutschland nicht willkommen sind. Deshalb dieser Widerspruch im neuen Zuwanderungsgesetz.

Nach dem neuen Zuwanderungsgesetz kann ein Flüchtling, wenn er sich in Deutschland gut integriert hat und noch einige andere Bedingungen erfüllt hat, ein Bleiberecht bekommen.

Die Bleiberechtsregelung, die im November 2006 beschlossen wurde, ist aber so restriktiv angelegt, dass wahrscheinlich nur ca. 10 % der langjährig geduldeten Menschen darunter fallen werden. Außerdem will Deutschland so wenig Flüchtlinge wie möglich anerkennen. Deshalb entwickeln die Politiker dieses Landes eine immer restriktivere Asylpolitik, um die Menschen, die mit Ach und Krach den Weg nach Europa gefunden haben, um dort sicherer leben zu können, so schnell wie möglich wieder los zu werden.

Ich würde am liebsten in einer Welt leben, in der Nationalität, Glaube und Geschlecht keine Rolle spielen. Es sollen keine Klassen herrschen. Jeder soll die gleichen Rechte haben.

Bericht aus der Flüchtlingszeitung “xclusive”

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  • KLISCHEE –> VORURTEIL –> DISKRIMINIERUNG

Menschen lieben es bequem zu haben. Sicher ist bequem haben was sehr schönes. Wenn es aber darum geht, dass dadurch andere Menschen schaden hinzugefügt wird, wird es nicht mehr lustig. Wenn beispielsweise von einem Mensch aus Bayern die Rede ist, haben die Menschen sofort ein  Bild im Kopf: Dass die Bayer immer saufen, alle einen bayerischen Hut tragen und dass alle kein  Hochdeutsch sprechen können. Klischees sind Vorstellungen von einer Sache oder Person. Sie dienen zu Orientierung und Sicherheit. Daraus entwickeln sich Vorurteile. Wenn von äußeren Merkmalen von Menschen auf ihre Eigenschaften geschlossen wird, ohne sie wirklich zu kennen, dann spricht man von Vorurteil. In dem Fall ist die Bereitschaft sich Menschen zu öffnen und Menschen neu kennen zu lernen nicht vorhanden.
Es gibt sicher kein Mensch in Deutschland, der nicht schon mal mit der Frage konfrontiert war: „Nehmen „Ausländer“ „uns“ die Arbeitsplätze weg“?

Ist das wirklich so, das „uns“ die „Ausländer“ die Arbeitsplätze wegnehmen oder ist dies ein Spruch der NPD, denn viele einfach übernehmen? Aber wer sind den die „Ausländer“ und wer sind „uns“? Die Ausländer sind solche wie ich? Also, die vielleicht ein bisschen dunklere Erscheinungsbild haben als die „uns“, also die Deutschen.
Wenn Menschen auf Grund ihrer Hautfarbe oder Nationalität, Herkunft oder Kultur benachteiligt werden, dann ist das Rassismus.
Jemand der meint „Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg“, argumentiert es vielleicht so, weil er selbst Zukunftsängste hat, gerade ein Bewerbungsgespräch geplatzt ist oder ein Bekannter mit Migrationshintergrund jetzt einen Traumjob gefunden hat.
Mal ehrlich – wer hat das nicht schon mal erlebt: jemand wurde, ohne dass er in irgendeiner Weise schuld an etwas war, gedisst und/oder ungerecht behandelt? Das ist nicht toll, oder? Aber nicht selten passiert so etwas auf Grund von Vermutungen, Klischees – Vorurteilen.

Wie sieht es aber aus, wenn ganzen Gruppen von Menschen allein aufgrund bestimmter Merkmale wie Hautfarbe, Sprache oder Religion negative Eigenschaften zugeschrieben werden, sie für Missstände verantwortlich gemacht werden, ihnen dadurch Nachteile entstehen oder gar Gewalt angetan wird?
Vorurteile führen zur Diskriminierung. Es gibt äußere Merkmale, die man verändern kann: eine Brille kann gegen Kontaktlinsen getauscht werden; dicke Menschen können, falls nicht gesundheitlich bedingt, abnehmen; uncoole Klamotten kann man einfach nicht mehr anziehen….
Andere wie z.B. die Hautfarbe lassen sich nicht so einfach verändern. Auch bei den Folgen von Diskriminierung gibt es Differenzen: Es ist ein Unterschied, ob man wegen einer Brille gehänselt wird, oder wegen der andere Hautfarbe von Nazis zusammengeschlagen wird.

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Dieses Standby Modus deprimiert mich sehr, seit 8 Jahren “lebe” ich ohne Sicherheit, was morgen sein könnte. - by Perle .

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