Monthly Archive for October, 2008

Zu Besuch bei Stadtteil-Frauengruppen in Sokodé

Am letzten Sonntag war ich zu Besuch bei zwei Stadtteil-Frauengruppen. Zum einen betreiben die ganz praktische gegenseitige Hilfe in unterschiedlichen Alltagsbelangen – dazu gehoert auch, sich bei bedeutenden Anlaessen/Feiern, wie Kindstaufen, Hochzeiten oder Beerdigungen gegenseitig zu supporten. Abgesehen davon geht es aber auch ganz viel um Verbesserungen prekaerer materieller Lebensverhaeltnisse. Zum Beispiel: Continue reading ‘Zu Besuch bei Stadtteil-Frauengruppen in Sokodé’

Neue Bilder und Eindrucksschnippsel aus Sokodé

Nach einer zeitweiligen Blogabstinenz (nicht zuletzt bedingt durch so manches an Arbeit in der Schule) meldet sich Teacherboy zurueck aus Sokodé, diesmal wieder mit ein paar Bildern:

Hier bin ich mit ein paar Leuten von der Korodowou-Family vor ein paar Wochen beim Fest zum Abschluss des Ramadan. Die Klamotten, die ich hier anhabe, hat Raouf, mein Freund und Mitbewohner (der Typ neben mir), hier fuer mich machen lassen. Die alte Dame neben uns ist Asia, die Grossmutter des Hauses und gewissermassen zentrale Respektsperson in der Familie. Von den drei Jungs daneben weiss ich zugegebenermassen die Namen grade nicht.

Das hier sind die Jugendlichen von der Theater-und Tanzgruppe von “Ecole pour Tous”, einer Initiative, zu der ich kuerzlich einen laengeren Blogartikel geschrieben habe. Die Kids machen u.a. Aufklaerungsprogramme gegen Kinderhandel, fuer das Recht auf Schule insbesondere von Maedchen und fuer Aidspraevention. Massgeblich gesponsort werden die Aktivitaeten der Gruppe von der NGO “Plan Togo”. Dieses Bild stammt von einem Frauen- und Maedchen-Fussballturnier in Sokodé, bei dem die Gruppe das Rahmenprogramm mitgestaltet hat.

Das hier sind die Ladies von einer der Frauen- und Maedchen-Fussballteams, die hier vor ein paar Wochen ein Turnier veranstaltet haben. Fussball is’ ueberhaupt ein wichtiges Ding hier in Sokodé wie ueberhaupt in Westafrika, und wie ueberall in der (Fussball-)Welt sind sonst meistens die Jungs die grossen Stars. Dennoch: Einige Frauenteams hier, und das sind gar nicht so wenige, geben durchaus gut Gas. Das besagte Turnier war ein NGO-gesponsortes Publicity-Event fuer die Gleichstellung und Emanzipation von Frauen und Maedchen. Cool und wichtig auf jeden Fall mal, dass sowas laeuft. Etwas befremdlich allerdings, dass die Vorzeige-Lokal-Promis, die bei diesem Event grosse Reden ueber Frauenemanzipation geschwungen haben und die Turnierpreise an die Ladies verteilt haben, fast ausnahmslos maennliche Mitmenschen waren.

Was ich auf jeden Fall echt spannend und wichtig hier finde: Es gibt echt viele vor allem junge fitte und aktive Leute hier, die sich in allerlei lokalen Initiativen und NGOs fuer eine Verbesserung der alltaeglichen Lebensverhaeltnisse engagieren. Ein ganz grosses Thema ist dabei auf jeden Fall die Aidsaufklaerung, und das scheint mir auch eine der Geschichten zu sein, fuer die zahlungskraeftige internationale Geldgeber – NGOs, Institutionen der Entwicklungshilfe etc. – am ehesten Kohle locker machen. Aber, wie gesagt, nicht nur hierzu passiert was.

Viva la Lluvia! Zaun in Melillia zerstört?

Anscheinend haben schwere Unwetter den Grenzzaun in Melillia zerstört, zumindest sieht es auf dem Video von melillafronterasur.blogspot.com so aus:

[youtube xpBP9P_TX6I]

Afro Hesse ist frei

Der Solidaritätskreis für Afro Hesse hat es geschafft. Nach politischem Druck wurde der Rapper freigelassen – ihm droht jedoch weiterhin die Abschiebung nach Algerien, da er keine Aufenthaltserlaubnis hat. Zunächst hat er erstmal eine Duldung erhalten und es wurde eine Petition beim hessischen Landtag eingereicht – und wie üblich wird nicht abgeschoben solange der Petitionsausschuss nicht entschieden hat. Um den Druck nochmal zu erhöhen findet am 29.10. in Berlin ein Solikonzert unter dem Motto “Free Afro Hesse” statt.

29.10. “Free Afro Hesse”
Berlin, SO36 ab 18:00 Uhr
u.a. Deso Dogg, MC Bogy, Tarek & Massimo sowie Mike Fiction
www.afro-hesse.de

Zum Hitergrund: Nachdem Afro Hesse 13 Jahre mit seiner Familie in Deutschland gelebt hatte, wurde seine Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert, sein Pass eingezogen und seine Abschiebung angekündigt, in ein Land, zu dem er schon lange keinen Bezug mehr hat. Mehrere Asylanträge wurden von der Darmstädter Ausländerbehörde abgelehnt, woraufhin er keine andere Alternative mehr sah, als unterzutauchen. Es folgten vier Jahre illegalisierten Aufenthalts in Deutschland, in denen sich Afro Hesse trotz aller Schwierigkeiten weiter der Musik widmete und zwei Alben veröffentlichte. “Mehr als Musik” und “Der verschollene Immigrant” setzen sich intensiv mit dem Leben als Papierloser in Deutschland auseinander und auch diverse Fernseh- und Zeitungsbeiträge beschäftigten sich mit der Situation des „verschollenen Immigranten“.

[youtube aHZxFOhlYUM]

Übersicht zur Umsetzung der gesetzlichen Altfallregelung in Bayern

Zum 31. Juli 2008 hatten 1.192 zuvor geduldete Menschen eine Aufenthaltserlaubnis nach § 104a oder § 104b AufenthG in Bayern erhalten, davon 769 jedoch nur auf Probe. Nach der IMK-Regelung erhielten bereits zuvor 1.700 Menschen eine Aufenthaltserlaubnis.Die Anzahl der Ablehnungen sowie der noch nicht entschiedenen Anträge nach § 104a oder § 104b AufenthG sowie eine Aufschlüsselung der Ausschlussgründe liegen derzeit noch nicht vor und werden erst nach der Landtagswahl abfragbar sein.

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Aktion EU Außengrenzen in Chemnitz

„Festung Europa – die Mauer muss weg –

Stoppt das Sterben an den EU Außengrenzen“

 

Die Gruppe „Leben ohne Angst – Jugendliche ohne Grenzen Sachsen“ und der Sächsische Flüchtlingsrat e.V. haben im Rahmen der Friedensmeile zum Welt-friedenstag in Chemnitz sowie zur Eröffnung der interkulturellen Woche in Döbeln eine Aktion zur Situation an den Außengrenzen Europas mit Unterschriften-sammlung gestartet. An hand eines kurzen Straßentheaters wurde gezeigt wie Flüchtlinge in kleinen Booten an Europas Außengrenzen ankommen und wie viele durch die Abwehrpolitik Europas dabei sterben. Danach wurde die „Mauer“ Europas durch die Jugendlichen symbolisch durchbrochen. Nach einer Rede von Rola wurden die Anwesenden aufgefordert sich an der Unterschriftenaktion mit der Forderung von Pro Asyl „Stoppt das Sterben an den EU Außengrenzen“ zu beteiligen.

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Ein paar Bilder aus Sokodé und Lométea

Halloechen allerseits,

hier nun endlich mal ‘ne kleine, leider noch recht willkuerliche und schlecht sortierte, Auswahl von ‘nen paar Bildern von hier aus Togo. Ich erstelle demnaechst ‘ne reichhaltigere Auswahl:

Strassenzug im Stadtteil Didaouré in Sokodé, mit Moschee:

Meine beiden Kumpels Raouf (der wohnt zur Zeit mit mir im Haus) und Marzouk:

Ich mit den Leuten vom Foerderverein der “la Concorde”-Schule an der Uni in Lomé. Die meisten sind StudentInnen in Lomé, viele davon ehemalige “Concorde”-SchuelerInnen:

Blick in die Landschaft von ‘ner Anhoehe bei Malfakassa:

Blick vom Dach unseres Hauses in Sokodé:

Schule hat angefangen

Halloechen mal wieder von Teacherboy. Nun, jetzt hat mich der Arbeitsalltag hier eingeholt. Am Montag war erster Schultag, allerdings musste ich die letzten Tage noch nicht wirklich viel tun, meine erste richtige Deutsch-Unterrichtsstunde hatte ich heute im “Lycée Moderne”, im “Collège de la Concorde” (dort muss ich auch Englisch unterrichten) faengt der Unterricht erst kommenden Montag wirklich an, da die Kids die erste Woche ueber noch damit beschaeftigt waren, die Klassenzimmer zu putzen und in einen unterrichtstauglichen Zustand zu bringen. Continue reading ‘Schule hat angefangen’

Stimme aus dem Knast in Patras

Die dramatische Situation für Flüchtlinge in Patras (Griechenland) ist seit dem ProAsyl Bericht auch in Deutschland bekannt. Per Handyvideo hat sich ein Insasse des Detetioncenters im Hafen von Patras an die Öffentlichkeit gewandt. Bitte verbreitet dieses Viedo weiter, damit die Stimme der Flüchtlinge in dem Knast gehört wird. Auch Ziyad Rifaat der wie viele andere aus Deutschland abgeschoben wird droht die Inhaftierung in Griechenland. Darum ist es wichtig das wir uns hier vor Ort gegen die Anhaltenden Abschiebungen einsetzen, Pro Asyl hat dazu eine Bundestagspetition (pdf) eingereicht.

[youtube yhGuFLhX0xc]

“École pour tous” – aktiv für das Recht auf Schulbildung und gegen Ausschluss von Mädchen und Kinderhandel

Ich hab’ in den letzten Tagen Leute von der Initiative “école pour tous (Schule für alle)” kennengelernt – diese Leute machen echt ‘ne coole Arbeit hier in der Gegend. Wie der Name besagt, ist ein Hauptanliegen, dass alle Kids – gerade auch Mädchen – ‘ne Schulbildung kriegen. Ein Teil der Arbeit besteht darin, für Familien, die sich das Schulgeld nicht leisten können (das zwingt ansonsten viele Kids aus Familien, die kein Geld haben, die Schule abzubrechen), die Kosten aufzubringen. Mit Sensibilisierungskampagnen, gerade auch auf den Dörfern, appelliert die Initiative an die Familien, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Gerade viele Mädchen sind damit konfrontiert, dass ihre Schulbildung nicht als wichtig angesehen wird. Sie werden stattdessen für allerlei Arbeiten zu Hause herangezogen oder müssen auf dem Markt bzw. auf der Straße Sachen verkaufen und Geld ranschaffen. Abgesehen davon wird von vielen Leuten die wesentliche Bestimmung von Mädchen darin gesehen, möglichst bald zu Heiraten und für Mann und Familie zu rödeln. Für nicht wenige Mädchen scheitert die Schule daran, dass sie mit 14 oder 15 (zwangs)verheiratet werden. Gegen solche Zustände treten die Leute von “école pour tous” ein für das Recht von Mädchen auf Schulbildung und Schulabschluss. Ein anderer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Kampf gegen Kinderhandel. Continue reading ‘“École pour tous” – aktiv für das Recht auf Schulbildung und gegen Ausschluss von Mädchen und Kinderhandel’

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