Monthly Archive for September, 2008

Warum die CSU noch die absolute Mehrheit hätte wenn sie genug deutsche Pässe verteilen würde.

Knallharte Fakten zur Landtagswahl in Bayern und wie die Polizei Werbung für offene Grenzen macht. Continue reading ‘Warum die CSU noch die absolute Mehrheit hätte wenn sie genug deutsche Pässe verteilen würde.’

Ohne meinen Bruder – Neues zu Ziyad Rifaat

Wir setzen uns ja schon seit einiger Zeit für eine Rückkehr von Ziyad (24) aus Griechenland ein. Heute erschien ein ganzseitiger Artikel über ihn in der Süddeutschen Zeitung. Hier könnt ihr den Artikel lesen >>>

Was sehr dramatisch ist: Heute läuft seine “rote Karte” also seine Aufenthaltserlaubnis aus, damit droht im bis zu drei Monate Haft in Griechenland. Mehr zu dem Fall hier >>>

Wochenende in Lomé : waiting for Alpha Blondy – – ein Hafenbesuch oder vom anderen Ende der globalen Warenzirkulation

Teacherboy meldet sich nach etwa ‘ner Woche wieder zurueck. Nun, was war so los? Freitag vergangene Woche sind wir mit Ahmed, einem Verwandten der Familie Korodowou, bei der ich zur Zeit ein und ausgehe (Ahmed arbeitet als Minibus-Chauffeur) nach Lomé gefahren. Recht strange war fuer mich die Situation, dass im Mittelabteil des Busses 5 Leute dichtgedraengt aufeinander sassen, obwohl bei mir hinten noch massig Platz war und ich angeboten hatte, dass Leute nach hinten kommen koennen.

Am Samstag verbrachten wir geschlagene 8 Stunden damit, im Kegé-Stadion von Lomé auf den Auftritt von Alpha Blondy zu warten. Wiederholt dachten wir, dass es losgeht, aber dann kam doch wieder nur recht belangloses Entertainment-Vorgeplaenkel, das vor allem aus Werbe-Kaese fuer eine Fruchtsaftmarke bestand, die der Sponsor des Abends war. Nicht ungewoehnlich ist offenbar, dass Bullen gemeinsam mit Soldaten als Veranstaltungsordner auftreten – der Einsatz von Militaer im Inneren ist in Togo keine neuartige Verschaerfung staatlicher Repression, sondern schon lange alltaegliche Realitaet. Einige Soldaten gingen richtig aetzend auf einen Typen ab, der zu ihrem Missfallen eine Armeehose anhatte, was sie offenbar als sowas wie ‘ne Verunglimpfung ihrer hochheiligen Uniform deuteten : sie zogen dem Typen, nachdem sie ihn niedergeschlagen hatten, vor versammeltem Publikum die besagte Armeehose aus. Insgesamt waren bei dem Alpha Blondy-Konzert viel weniger Leute, als ich’s von dem Auftritt eines westafrikanischen Reggae-Stars erwartet hatte – Raouf und Bruno, mit denen ich unterwegs war, meinten, dass wegen der zunehmend beschissenen wirtschaftlichen Lage der meisten Leute einfach nicht viele das Geld fuer solche Spaesse uebrig haben.

Am Sonntag trafen wir uns mit einem, der vor ein paar Monaten aus Deutschland abgeschoben worden war – echt ein netter, cooler und fitter Typ. Mit ihm gemeinsam gingen wir am Montag in den Hafen von Lomé. Dort gibt es ein riesiges Areal, auf dem alle erdenklichen gebrauchten Geraete, Geraeteteile und Fahrzeuge, darunter vieles, was in Europa ueblicherweise weggeschmissen wird, vom Schiff weg angelandet, repariert und vertickt werden. Aehnliches gilt hier in Togo meinem Augenschein nach fuer alte Klamotten aus Europa. Zum anderen sind, nachdem, was mir unser Freund in Lomé erzaehlt hat, so manche Leute hier damit beschaeftigt, Metallschrott zu zerkloppen, der dann wieder nach China exportiert und dort zu Motorraedern verarbeitet wird, die unter anderem hierher verkauft werden. Der Handel mit Altwaren und Schrott – das andere Ende der globalen Warenzirkulation ?

News from the transnational space Sokodé-Munich

Bin jetzt seit letzten Sonntag in Sokodé. Vorweg zur Info: Das Internet hier im Cyber-Café laeuft generell extrem langsam, in meine e-mails komm’ ich zum Teil gar nicht rein, und oefters mal reisst die Verbindung wegen fast taeglicher Stromausfaelle ab.

Zur Erklaerung, was es mit der Ueberschrift « Transnational Space Sokodé-Munich» auf sich hat: In migrationswissenschaftlichen Uni-Seminaren geht es ja oefters mal um sogenannte « transnationale Raeume », die durch Migration zwischen den Herkunfts- und Ziellaendern geschaffen werden. Nun, hier in Sokodé schaut’s ganz konkret so aus, dass ich taeglich Leute treffe, die entweder Angehoerige in Deutschland haben oder die selber schon mal in dort gelebt haben – es ist schon erstaunlich, wie viele Leute hier zumindest ein bisschen Deutsch koennen. Von den « Zurueckgekehrten » sind die wenigsten, mit denen ich gesprochen habe, freiwillig wieder hier, sondern sie wurden abgeschoben. Verdammte Scheisse! Einer war nach seiner Abschiebung erstmal laengere Zeit im Knast, ein anderer ist hier gar nicht mehr recht auf die Fuesse gekommen und psychisch durchgeknallt. Gleichzeitig trauemen viele junge Leute hier davon, in Deutschland studieren zu koennen – ich verbringe nicht wenig Zeit damit, hier mein Wissen ueber deutsches Migrations(verhinderungs)recht sowie meine leider noch viel zu rudimentaeren Kenntnisse ueber die Bedingungen fuer die Vergabe von StudentInnen-Visa zum besten zu geben.
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Erste Tage in Lomé

Erstmal: Was habe ich in Togo vor? Ich werde an der Schule „la Concorde“ in Sokodé, Zentraltogo, die naechsten 3 Monate als Deutsch- und Englischlehrer arbeiten. Den Kontakt habe ich durch Leute aus Togo, die ich von der „Karawane fuer die Rechte der Fluechtlinge und MigrantInnen“ und unseren gemeinsamen Kaempfen gegen Abschiebung und fuer Bleiberecht her kenne. Diese Leute haben die „la Concorde“-Schule in ihrer Heimatstadt Sokodé, ein nichtstaatliches Projekt, das groesstenteils auf der Grundlage ehrenamtlicher Arbeit und privater Spenden existiert, im Wesentlichen mit aufgebaut.

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Ich bin in Lome angekommen

Wollte nur kurz Bescheid geben dass ich gut in Lome angekommen bin.

Random Text

Das Ausbildungsverbot und die Ungewissheit um meinen Aufenthalt haben mich zwar zermürbt; hinzu kommt die Angst vor der Abschiebung. Doch viele Menschen bestärken mich, weiterzumachen. Ich habe deshalb meine Hoffnung nicht aufgegeben - by Perle

Jugendliche ohne Grenzen