Warum setzen sich Menschen für Flüchtlinge ein, in einer Zeit in der Flüchtlinge schon in der Ukraine, Lybien und Marokko abgewehrt, interniert und abgeschoben werden und die Politik das Asylrecht soweit ausgehölt hat das immer weniger überhaupt einen Antrag stellen (können). Die Antwort darauf ist immer unterschiedlich. In München können sich im Rahmen der Kampagne “SAVE ME” Paten für den Flüchtlingsschutz eintragen warum sie das tun stellen sie auf www.save-muenchen.de da. Hier ein paar meiner Lieblingsbeweggründe, bzw. der schönsten Antworten darauf warum Schluss seien muss mit Abschottung, Abschiebung und Ausgrenzung. Es macht Mut zu sehen wieviele Menschen auf unserer Seite sind, auch wenn sie nicht zu unseren Demos kommen…
Christian Kranich (39)
Systemischer Coach
Ich mache mit, weil ich durch Burma gereist bin. Weil ich schwule Männer in Burma kennengelernt habe. Weil schwule Männer in Burma nicht so leben können wie sie gerne möchten. Weil schwul-sein meistens als Asylgrund in Deutschland nicht ausreicht – und doch ausreichen sollte. Weil es absurd ist eine „irreversible Homosexualität“ nachweisen zu müssen … die in der ersten Woche der Einreise gegenüber wildfremden Ordungsmächten glaubhaft gemacht werden soll (nach Jahren der Repressionen) die psychologisch auf eigene Kosten bewiesen werden soll und nicht erst in Deutschland „entstehen” darf, weil dass dann ein „Nachfluchtgrund” wäre… uvm. Weil alle Menschen gleich und frei seien sollten!
Katharina Horn (37)
Versicherungsangestellte
Ich mache mit, weil ich finde, dass Menschen immer mehr Wert sind als Eisbärenbabies, die jetzt sogar die CSU besonders schützenswert findet. Ja wo samma denn da – müssen sich jetzt die Flüchtlinge in ein Knut-Kostüm werfen um aufgenommen zu werden? Nein! Mit mir nicht – deshalb werde ich Patin!
Bertram Hacker (60)
Pensionär
Ich mache mit, weil ich durch die Einsätze in Afghanistan als Soldat, so tiefe Eindrücke und Gastfreundschaft erfahren habe, dass ich mich verpflichtet fühle, für andere bei uns einzutreten. Außer in Deutschland bin ich überall Ausländer und freue mich über Hilfe und Gastfreundschaft. So möchte ich, dass sich bei uns “die Fremden” auch sicher sein können, Hilfe zu bekommen.
Brigitte Wolf (45)
Stadträtin, Softwareentwicklerin
Ich mache mit, weil die Abschottung Europas vor Asylbewerbern und Flüchtlingen aus aller Welt aufgebrochen werden muss. Europa ist mit Schuld an den vielen Menschen, die auf der Flucht zu Tode kommen.
Lili Schlumberger-Dogu (57)
Freiberufliche Pädagogin, Projektmanagerin
Ich mache mit, weil ich als damalige Sprecherin des Bayerischen Flüchtlingsrats die faktische Abschaffung des Asylrechts 1993 erlebt habe und es beschämend und empörend finde – auch auf dem Hintergrund der deutschen Geschichte – wie wir uns aus der internationalen Verantwortung stehlen und wie Flüchtlinge hier behandelt werden. Als Ehefrau eines politischen Flüchtlings aus der Türkei weiß ich leider um die Spätfolgen der Rechtlosigkeit und der j